Anmerkungen zu den Lebensläufen der Getreuen
In den Lebensläufen werden das Kloster Ramosa und die Leininger Grafen
und deren Burgen erwähnt.
Tatsache ist daß das Kloster Ramosa als Benediktinerinnen-Kloster gegen Ende des 11. Jahrhunderts entstand.
Dies trifft auch auf die Burgen der Leininger Grafen zu, die ebenfalls gegen Ende des 11. Jahrhunderts erbaut wurden.
Anmerkungen zu Zeltlagern auf Mittelaltermärkten
Zeltlager wie sie heute auf Mittelaltermärkten zu sehen sind hat es so
tatsächlich nicht gegeben.
Wohl gab es Reisende zu jener Zeit. Dies waren Kaufleute, die einen festen Wohnsitz hatten
aber häufig lange und weite Reisen unternahmen. Es gab allerdings
auch eine Menge Reisende ohne festen Wohnsitz. Dazu zählten Handwerker,
Vaganten (Musiker Gaukler), Söldner aber auch Kleriker (Mönche).
Gemeinsam war jenen allerdings daß die Transportmöglichkeiten
für Zelte und Lagerausrüstung sehr beschränkt waren.
Die meisten mussten sich mit dem zufrieden geben was sie tragen konnten.
Wenige hatten Handkarren und noch weniger verfügten über
Fuhrwerke.
Also übernachtete man, je nach den persönlichen Möglichkeiten,
unter freiem Himmel, in Scheunen oder Gasthäusern.
Zeltlager oder besser Heerlager gab es bei länger andauernden Belagerungen
von Städten oder Burgen. Hier wurden, für Ranghohe und solche
die es sich leisten konnten, Zelte aufgestellt.
In solchen Lagern lebten nicht nur die Ritter und Söldner. Bei den Lagern
befand sich immer auch der Troß, bestehend aus Handwerkern,
Händlern, Tavernen, Vaganten und Hübschlerinnen. Es konnten durchaus
auch die Familien der Söldner zum Troß gehören.
Für das 11. Jahrhundert sind mehrere Zelttypen durch Zeichnungen belegt:
Der Zweimaster (als Geteld oder Sachsenzelt) ist bereits seit dem
9. Jahrhundert belegt.
Wikingerzelt mit außenliegendem Holzgerüst sind vom 8. bis 11.
Jahrhundert belegt (Gogstad-Schiff).
Kegelzelte und Speichenradzelte finden sich auf Darstellungen aus dem 12.
Jahrhundert sind aber vermutlich (zumindest die Kegelzelte) deutlich
älter.
Die rechteckigen Ritter- oder Landsknechtzelte sind ab dem 14. Jahrhundert
häufig dargestellt.
Die Wikinger im heutigen Europa
Die Wikinger waren bereits früh als Händler in weiten Teilen des
heutigen Europa unterwegs. Entgegen der Annahme daß die Wikinger sich
immer und überall mit Gewalt holten, was sie wollten, ist erwiesen
daß die Wikinger in erster Linie Händler waren, die ihre
Handelsstützpunkte entlang der schiffbaren Flüsse und
Meeresküsten über ganz Europa und den Mittelmeerraum betrieben.
Dafür, daß Wikinger sich als Händler auch im Speyergau
niederließen liegen uns derzeit keine Belege vor, jedoch ist dies als
wahrscheinlich anzunehmen, da die Wikinger schiffbare Flüsse wie den Rhein schon
früh Handelswege nutzten.